2. Tag: heute gab es einen eigentlich besseren Wetterbericht, einen langen Zustieg, viel Schotter und Gestein, noch mehr Einsamkeit, tolle Wolkenstimmungen und als Draufgabe noch einen Klettersteig (Südwandband) im Abstieg. Aber erst mal einen wunderschönen Sonnenaufgang am Weg vom Buchauer Sattel zur Schottergrube. Meinem heutigen Startpunkt der Tour.
ich entscheide mich für den Eisenzieher Anstieg - ein selten begangener Anstieg im Norden der zwar landschaftlich nicht so schön, dafür im Sommer aber auch nicht so heiss sein soll. bis zur Baumgrenze von 1500m sieht man sowieso nicht viel und dann steht dieser Anstieg dem Normalanstieg über das Buchsteinhaus in nichts nach. Erst heißt es mal die Baumgrenze und somit das Holzbankerl auf 1500m zu erreichen. Steil zieh es immer gerade nach oben.
Dann steht man an den Wandfüßen und der anspruchsvolle Part der Tour kann beginnen. Teilweise sehr rutschig durch den schottrigen Untergrund sollte man hier auch Vorsicht walten lassen, so kann hier jeder Tritt auch nach unten los gehen. Von hier hat man schon tolle Aussichten auf meine gestrige Tour Richtung Hexenturm, Grabnerstein, und Co. Hier heisst es nun weitere knappe 450 Hm zu bewältigen bis zur Westschlucht auf 1920m. Immer wieder schweift der Blick auch zurück auf den bereits zurückgelegten Weg.
Ab hier geht`s dann so richtig nach meinem Geschmack weiter rauf in den Westschluchtsattel wo sich dann die Wege trennen. Jetzt heißt`s ran an den Fels. Ziemlich frisch weht der Wind hier oben und von der Wetterbesserung ist nichts zu spüren. Aber nachdem man bis hierhin bereits knappe 1200 hm in den Beinen hat gibt`s hier sowieso kein zurück :-)
nach ca. 30 min. ist auch das geschafft und man steht am Westschluchtsattel. Ein Ausblick, sofern man einen hat - den man sich von unten nicht erwartet hätte. Richtig grün ist es hier oben. Nun kann man sich entweder nach links auf die St. Gallener Spitze oder nach rechts auf den Gr. Buchstein wenden. Ganz vereinzelt kamen ein paar Bergsteiger die alle nur den Gr. Buchstein anpeilten, für mich war aber das wunderschöne Gipfelkreuz der St. Gallener Spitze mein Hauptziel. Vollkommen alleine machte ich mich auf den Weg dorthin und stand kurz darauf alleine am Gipfel.
ein wunderschönes Gipfelkreuz ziert diesen steil abfallenden Gipfel. Mit der Sicht hatte ich zu der zeit auch hier mehr Glück da sich immer wieder Nebelfenster offneten, währenddessen der Gr. Buchstein immer verhüllt war. Auch auf meinen Ausgangspunkt die Schottergrube hatte man einen tollen Tiefblick!
nach einer einsamen Gipfelrast mache ich mich auf den Weg rüber zum Gr. Buchstein, dazu führt der Weg wieder retour zum Westschluchtsattel und über den Normalweg weiter rauf zum Gr. Buchstein. Auch hier kommt mir nur eine 4er Gruppe vom Gipfel entgegen.
auch am Gr. Buchstein hab ich erstmal den Gipfel für mich alleine, bis sich dann 3 Steirer dazu gesellen. Und wer sagt es, sogar die Sonne lässt sich blicken und gewährt tolle Panoramaausblicke rundherum. Hat sich der Abstecher zur St. Gallener Spitze doppelt gelohnt!
nach einer ausgiebigeren Gipfelrast mache ich mich dann an den Abstieg, via Südwandband Klettersteig geht`s wieder zur Westschlucht runter. Ein ausgesetzter aber landschaftlich wunderschöner Klettersteig. Normal wird er im Aufstieg begangen. Ich begehe ihn im Abstieg. An dem Tag war auch kaum jemand im Steig, eine 4er Gruppe war am Ausstieg oben am Plateau, und 2 kamen mir grade am Einstieg entgegen. Im Steig selber war ich dann bis zum Ende, also dem eigentlichen Beginn ganz alleine.
Nun geht es wieder in die Westschlucht und weiter an den Abstieg Richtung Eisenzieher, der mit 3h angegeben ist. Knappe 1600 hm hat man hier schon in den Beinen. Den Abstieg schaffe ich dann aber trotz allem in weniger als 2 Stunden.
eine ausgiebige wunderbare Tour krönt hier meinen 2.ten Tag im Gesäuse. Mit 1650 hm und 20 km in den Beinen mache ich mich am späteren Nachmittag an die Heimreise nach OÖ.
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ZMskyuza (Donnerstag, 18 August 2022 08:30)
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