knietief im Schnee spuren...

....so braucht man für 500Hm mal gleich 2,5h! Ich wollte mir mal das Sengsengebirge in seiner ganzen Pracht von der gegenüberliegenden Seite ansehen, dazu musste ich natürlich rauf auf einen Berg! Direkt am Gleinkersee liegt der Seespitz 1573m , dort oben müsste ein perfekter Platz dazu sein. Tja wäre da oben nicht tiefster Winter. Mit soviel Schnee auf bereits 1000m Seehöhe hatte ich nicht gerechnet. Als ich heute von Zuhause aufbrach um wieder etwas Kondition zu trainieren, war ich voller Vorfreude. Die letzte Tour Richtung Hoher Nock war wunderschön. Sonnig und oben alles weiß - ein Traum so Berge im Winterkleid! 

Kurz vor 10.00 erreichte ich den Gleinkersee, bis auf Bauarbeiter war ich die einzige vor Ort. Das Gebiet von der Seite kannte ich bisher noch nicht, so auch nicht den mir bevorstehenden Weg. 

 

Ich war bis hier her wieder 1 Stunde mit dem Auto gefahren, so wollte ich auch die Natur wieder mal bildlich einfangen. Dazu kam ich nachher kaum mehr....

und dann kam der erste Dämpfer.....mein Weg Richtung Seespitz wegen Windbruch gesperrt! Irgendwie ist da seit meiner abenteuerlichen Tour - der Sengsengebirgsüberschreitung der Hund drin mit den schlimmen Verwüstungen des Sturmes Ende Oktober! Tja was tun....soweit gefahren und dann garnicht gehen?

Na das gibt`s bei mir nicht, also wollte ich mir ansehen wie schlimm er den Weg hier zerstört hat. Denn was schlimmeres wie schon erlebtes kann es ja nicht geben, dachte ich. Also Route eingeschlagen und man sah auch gleich hier zu Beginn die Sturmschäden - diese waren aber harmlos gegen das was ich drüben erlebt hatte. Der Aufstieg liegt komplett im Schatten und bereits am See lag schon Schnee. Je weiter ich rauf kam umso mühsamer wurde es. Keine Spur nach der man sich orientieren konnte, bzw. in die man Steigen konnte um etwas leichter voran zu kommen. 

Dann stand ich vor der Abzweigung Richtung Dümlerhütte und meinem Ziel des Seespitzes. Kniewassersteig - ja das traf es heute auf den Punkt, zwar nicht das Wasser aber statt dessen Schnee! Ab hier wurde es dann so richtig mühsam, irgendwie kam ich überhaupt nicht voran. Kaum Höhenmeter gemacht - das lässt einen doch etwas zweifeln. Teilweise war die Orientierung je weiter ich rauf kam auch mühsam da die Bodenmarkierungen ja nicht zu sehen waren und die Markierungen in Augenhöhe weiter auseinander waren. Aber ich wollte zumindest weiter rauf um wenigstens einen Panoramablick rundum zu erhaschen. 

Aber dann waren sie da - die ersten Aussichten in die Ferne - und die waren traumhaft schön!

nur sehr langsam mit komplett durchnässten Schuhen, Socken und Hose ging es aufwärts. Ich hatte zwar Goretex Schuhe an, aber wenn der Schnee durch die Socken reinkommt dann helfen wasserdichte Schuhe gar nichts. Klar viele würden nun an dieser Stelle sagen, was hat sie auch keine Gamaschen an - selber Schuld. Ich hatte mal Gamaschen, nur alle lösten sich immer unten und ständig stehen zu bleiben um diese wieder zu befestigen ist mühsamer als des bissl Schnee zu ertragen. Also immer knietiefe Spuren in den Schnee gesetzt, ging es weiter. Irgendwie kam mir die Strecke vor als würde sie nie enden wollen und einen auch nicht weiterbringen. Oben am Plateau angekommen war es aber dann ganz grauslich.

Ständig musste ich nach Wegmarkierungen suchen, ein einziges Baumstumpfgemetzel da oben, das erinnerte mich an den Erlakogel, da war es nicht anders....nach 774Hm und 3,5h die ich mühsam zurückgelegt hatte, auf einer Höhe von 1542m kurz vorm Ziel musste ich umdrehen. Irgendwie reichte es mir an dieser Stelle. Ich musste auch rechtzeitig wieder Zuhause sein um Mia vom Hort abzuholen, also war die Entscheidung umzukehren auch nicht sehr schwer. Doch etwas wehmütig, da ich mich hier so raufgeschunden hatte. Aber so ist es halt - am Berg! Man weiß nie was kommt, was einen erwartet, das wichtigste aber ist, einen Weg zu starten!!!

 

Da ich unterwegs kaum zum fotografieren kam, wurden oben noch ein paar Panoramafotos gemacht und dann ging es ab nach unten.

Genauso mühsam wie es rauf ging, war der Weg auch nach unten, teilweise blieb ich im Schnee stecken, auch tauchte ich mal kurz 2 mal in den Schnee ein, ab der Abzweigung zur Dümlerhütte war der Schnee dann auch sehr nass und der Fels sehr rutschig. In meinen Schuhen stand nun schon Wasser und der Weg zum Auto wo meine Zehen auftauten war mehr als schmerzhaft. Nach 5 Stunden und 17 Minuten stand ich dann nach knapp 10,5 km wieder an meinem Ausgangspunkt. Sofort entledigte ich mich meiner Schuhe und den komplett nassen Socken und wechselte in trockene - ein sehr angenehmes Gefühl. Zeitmäßig war ich gut dabei, 1 Stunde wieder zurück in die Heimat und meine Mia abholen. Am Heimweg noch schnell den Gr. und Kl. Pyhrgas im Abendlich fotografiert.

Ich war so mit Schneespuren beschäftigt das ich die gesamte Tour kaum was getrunken noch meine Riegel gegessen habe. Das wurde dann später auf der Couch nachgeholt, wo sich meine müden total erschöpften Beine erholt haben. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Helmuth Schöllnberger (Donnerstag, 23 November 2017 20:04)

    Es ist schön immer wieder einen Liveblick in die alten Westentaschen machen zu können - obwohl man dort nicht mehr hin kann. Danke liebe Patrizia
    L.G. Helmuth